header

Kommentar

Rollentausch gefordert

02.04.2022 - Der Kirche stehen harte Zeiten bevor. Denn die Wirtschaft, die zuletzt noch für sprudelnde Steuereinnahmen und damit automatisch auch für Mehreinnahmen durch die Kirchensteuer sorgte, schwächelt. Krieg und Krisen trüben den Blick in die Zukunft. Doch während genau dies über Jahrhunderte stets für volle Kirchen und Kassen sorgte, scheint das altbewährte Geschäftsmodell erheblich an Zugkraft eingebüßt zu haben. Nun soll das Heil durch durch Umorganisation und Umverteilung gesucht werden. Dass dies reicht, darf bezweifelt werden.

Schatten der Vergangenheit

31.03.2022 - Lüneburg hat viel vor. Klimaschutz, Mobilität, Digitalisierung, Bildung – überall will die Stadt Hand anlegen. Doch es scheint, als habe sie sich zu viel vorgenommen, wie jetzt bei der Verabschiedung des Haushaltsplans 2022 deutlich wurde. Die neue Oberbürgermeisterin will deshalb mehr Personal. Nicht bei allen Ratsmitgliedern kam das gut an. Doch auch die Kritiker sollten sich an die eigene Nase fassen.

Feminism??

08.03.2022 - Lüneburg bleibt sich treu. Während die am Luna-Brunnen vor dem Lüneburger Rathaus abgestellten Kerzen noch an die große Solidaritätskundgebung für die Ukraine am vorigen Sonntag erinnern und der Marktplatz noch vom "Hoch die Internationale" der fremdgeleiteten FFF-Schüler am vergangenen Freitag nachhallt, bot der Platz heute neuen Botschaften freien Raum. Dieses Mal waren die Feministinnen an der Reihe.

Zeichen der Ohnmacht

04.03.2022 - Ein Zeichen gegen den Krieg, ein Zeichen für den Frieden, ein Zeichen gegen die Umweltzerstörung, ein Zeichen für den Klimaschutz, ein Zeichen der Solidarität, ein Zeichen gegen Armut, ein Zeichen gegen Kindesmissbrauch, ein Zeichen gegen den Hunger, ein Zeichen gegen die Energieverschwendung, ein Zeichen für Gleichberechtigung – die Fülle der Zeichen, die viele in letzter Zeit meinen setzen zu müssen, ist beeindruckend, oder doch eher bedrückend. Für jedes von ihnen gibt es einen Anlass. Und doch bleibt die Frage, wem sie helfen.

Konsequent

02.03.2022 - Dogmatisch war er nie. Seine politischen Überzeugungen hatte Michèl Pauly immer in der Sache zu begründen versucht. Darin war er nicht nur äußerst sattelfest, sondern stets auch konsequent. Manchmal so sehr, dass er andere damit vor den Kopf stieß. Sein Austritt aus der Partei die Linke kann insofern auch nicht verwundern, denn Pauly bleibt sich auch darin treu. Was er nicht teilen und mittragen kann, unterstützt er auch nicht. Und dennoch wird es gerade diejenigen überraschen, die in dem bislang noch überzeugten Linken wie in allen Linken schon immer einen Russland-freundlichen wenn nicht Russland-untergebenen Parteigänger sahen.

Die Verlogenheit der Politik

26.02.2022 - "Fassungslos", man habe das alles nicht kommen sehen und sich auch nicht vorstellen können – so klingen die Reaktionen deutscher Politiker auf den Krieg, der jetzt in der Ukraine tobt. Dass Deutschland heute und noch dazu eher widerwillig erklärt, dem angegriffenen Land doch noch Waffen zur Verteidigung zur Verfügung zu stellen, das lässt viele Menschen in der Tat "fassungslos" zurück angesichts der fast aussichtslos erscheinenden Situation, der sich die Ukraine gegenübergestellt sieht. Doch es offenbart noch mehr: die Unfähigkeit führender deutscher Politiker.

Bittersüße Förderung

16.02.2022 - Niedersachsen scheint es gut zu gehen. Während Mecklenburg-Vorpommern gerade damit beschäftigt ist, seine Werften zu retten, hat Hannover 1,4 Millionen Euro übrig für ein Unternehmen, das seit Jahren über mangelnde Umsätze und zahlungskräftige Kunden nicht klagen kann. Dass die jetzt von Wirtschaftsminister Althusmann übergebenen Fördermittel zur Unterstützung der Expansion der Werum Software & Systems AG dienen, kann man akzeptieren. Dass sie zugleich für die Schaffung eines Wellness-Bereichs für die Mitarbeiter eingesetzt werden, wird in Lüneburg einigen aber sich bitter aufstoßen. 

Entweder-oder

08.02.2022 - Es ist bemerkenswert, was sich in diesen Tagen im Zusammenhang mit den montäglich in Lüneburg stattfindenden Corona-Demonstrationen abspielt. Weniger die Demonstrationen an sich sorgen dabei für Verwunderung, vielmehr sind es die Begleittöne von höchster Stelle, die seit wenigen Tagen um das Geschehen am Lambertiplatz herum zu hören sind. Nach Lüneburgs Oberbürgermeisterin hat nun auch die evangelische Kirche das Wort ergriffen. Sie sieht sich aufgerufen, schlichtend auf die Meinungs-Kontrahenten einzuwirken. Das ist an sich zwar nicht verwerflich, wäre da nicht ein Problem: Die evangelische Kirche selbst hat sich auf eine Seite der beiden Lager geschlagen.

Durchsichtiger Antrag

07.02.2022 - Das Recht, das Bundesverfassungsgericht anzurufen, steht jedem zu. Wer sich in seinen Grundrechten beeinträchtigt sieht, darf in Karlsruhe vorstellig werden. Dazu fordert Karlsruhe, sich selbst auf den Weg zu machen. Dies steht auch dem Vorsitzenden der Lüneburger AfD-Kreistagsfraktion zu, der meint, sich gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht der Bundesregierung stellen zu müssen. Doch warum sollte dies der Landkreis Lüneburg für ihn erledigen? 

"E" wie Ende?

16.01.2022 - Die Kritik von Minister Althusmann an den nicht recht von der Stelle kommenden Plänen für den Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Hannover lässt aufhorchen. Zwar fordert der Verkehrsminister schon seit Langem die Umsetzung der Alpha-E-Variante, also den dreigleisigen Ausbau der noch zweispurigen Bestandsstrecke, doch es scheint, als habe nun auch er die Zeichen der Zeit für ein Umschwenken erkannt.